Department for
German Language and Literature
Faculty of Humanities and Social Sciences University of Zagreb
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Zagreber Germanistische Beiträge - Nr. 8 - Inhalt / Sadržaj Print

HEIMATKUNDE. ZUR CASANOVA-FIGUR IN ZWEI TEXTEN ARTHUR SCHNITZLERS
Ulrich DRONSKE (Landau i. d. Pfalz)

Der vorliegende Text setzt sich mit A. Schnitzlers Lustspiel Die Schwestern oder Casanova in Spa sowie mit seiner Novelle Casanovas Heimfahrt auseinander. Die zentrale Figur ist hier jeweils der Chevalier de Seingalt. Die beiden Texte werden als ein für Schnitzler eher untypischer literarischer Versuch gelesen, ein mit der Casanova-Gestalt gemeinhin zur Jahrhundertwende verbundenes 'Identitäts'konzept als positive Utopie zu inszenieren, ein 'Identitäts'modell, das sich deutlich vom traditionell fürs Subjekt bestehenden Zwang, sich als identisches zu imaginieren, absetzt und deshalb mit friedfertigen und geselligen Handlungsmustern verbunden werden kann. Der Schlussteil dieses Textes verdeutlicht zudem, dass dieses literarisch inszenierte Identitätsmuster am Ende des Jahrhunderts von der Soziologie zur Beschreibung des Zustandes der sog. 89er Generation herangezogen wird.


DIE PROVOKATION IN DER NOVELLE UND DIE NOVELLE ALS PROVOKATION. ZUR SEPTEMBERNOVELLE ARNOLT BRONNENS
Milka CAR (Zagreb)

Im Aufsatz wird Arnolt Bronnens früher Prosatext Septembernovelle analysiert, der typische Merkmale der avantgardistischen und experimentellen Erzählweise der Zwanziger Jahre aufweist. Die Lust des Autors am Provozieren kommt dabei namentlich in der radikalen Darstellung einer exzessiven homoerotischen Beziehung zum Ausdruck, die in der Novelle zum Oppositionsmodell zur bürgerlichen Gesellschaft stilisiert wird.


MILAN BEGOVIĆ UND HUGO VON HOFMANNSTHAL
Dragutin HORVAT (Universität Zagreb)

Mit der Darstellung der übersetzerischen Arbeit des kroatischen Schriftstellers und Übersetzers Milan Begović an Hofmannsthals Elektra werden einige Überlegungen zu Themen der interkulturellen Literaturvermittlung und des Literaturübersetzens angestellt.


WIE LERNT DER PHONETISCHE LERNANFÄNGER IN DER AUSSPRACHESCHULUNG?  UNTERRICHTSMETHODISCHE FOLGE-RUNGEN AUS EINER MOTORISCH-KOGNITIVEN GRUNDLEGUNG DES AUSPRACHEERWERBS
Siegfried GEHRMANN (Universität Zagreb)

Ausgehend von einer motorisch-kognitiven Grundlegung aussprachlicher Lernprozesse beschreibt der Autor den Vorgang der Auspracheerlernung als Informationsverarbeitungsprozess. Regulations- und Steuerungskomponenten der lernerseitigen Lautproduktion werden im Rahmen unterschiedlicher theoretischer Kontexte konzeptualisiert und hinsichtlich ihrer unterrichtsmethodischen Konsequenzen untersucht.


HANDLUNGSERLEBNISSE
Vladimir KARABALIĆ (Zagreb)

In dem Beitrag wird der von John R. Searle eingeführte Begriff des Erlebnisses (experience) beim Handlungsvollzug rekonstruiert und weiterzuentwickeln versucht. Da Erlebnisse im wesentlichen bewusste Phänomene sind, könnte durch diesen Begriff, wie argumentiert wird, die Kategorie des Bewusstseins in die Analyse von Sprechhandlungen eingeführt werden, vor allem in solchen kommunikativen Zusammenhängen, in denen es um Bewusstmachung der sonst unbewussten Teilaspekte von Sprechhandlungen bzw. um Automatisierung der sonst bewussten Aspekte geht.


EIN BEITRAG ZUR EUROPÄISMEN-THESE
Martin SANDHOP (Universität Zagreb)

Präsentiert wird eine aktuelle These über lexikalisch-semantische Parallelen in den Lexika europäischer Sprachen. Diese These wird exemplifiziert durch acht Beispielwörter und ihre Heteronyme in fünf Sprachen. Die Beispiele werden aufgeführt in Form von Lemmata eines Europäismen-Wörterbuchs.


BILINGUALER ERSTSPRACHERWERB (KROATISCH-DEUTSCH). EINE FALLSTUDIE
Sanja MÜLLER (Zagreb/Köln)

Im Aufsatz werden die Ergebnisse einer Fallstudie über die sprachliche Entwicklung eines bilingual (deutsch-kroatisch) aufwachsenden Jungen vorgestellt.


LEISTUNGEN DER FUNKTIONSVERBGEFÜGE IN DEUTSCHEN GESCHÄFTSBRIEFEN IM TOURISMUS
Nevenka BLAŽEVIĆ (Universität Rijeka)

In diesem Aufsatz wird auf die Leistungen der Funktionsverbgefüge in deutschen Geschäftsbriefen im Tourismus hingewiesen. Die durchgeführte Untersuchung hat ergeben, dass FVG in deutschen Geschäftsbriefen im Tourismus häufiger als in anderen Textsorten vorkommen und dass sie ein multifunktionales, in manchen Fällen sogar ein verbindliches Sprachmittel darstellen.


"AGRAMER SONNTAGSZEITUNG" – DAS ERSTE ANZEIGENBLATT IM KROATISCHEN PRESSEWESEN
Marina FRUK (Universität Zagreb)

Der Aufsatz beschäftigt sich mit dem Anzeigenteil der Zagreber deutschsprachigen "Agramer Sonntagszeitung"/"Agramer Nachrichten" (1871-1872), die als erstes Anzeigenblatt im kroatischen Pressewesen eine wichtige Quelle für die Erforschung wirtschaftlichen und kulturellen Lebens darstellt.


WIRTSCHAFTSDEUTSCH IN DER ERWACHSENENBILDUNG
Snježana RODEK (Universität Zagreb)

Der Aufsatz gibt im ersten Teil eine Übersicht über die Lehrwerkentwicklung für den Bereich Wirtschaftsdeutsch seit den siebziger Jahren. Im zweiten Teil wird die Lehrwerkauswahl für eine bestimmte Adressatengruppe problematisiert und die an der Fremdsprachenschule in Zagreb entwickelte Unterrichtskonzeption für den Bereich Wirtschaftsdeutsch vorgestellt.